Bernadette – «Rendezvous»
Wie oft schon wurde die Romantik totgesagt? Zum Glück gibt es Bernadette, die genau diese auf ihrem ersten Album vom ersten bis zum letzten Ton feiert!
Berna… wer? Bernadette! Mag sein, dass Bernadette noch keine feste Grösse in den Köpfen der Fans von Schweizer, insbesondere Berner, Mundartmusik ist. Dabei hat die Gute mittlerweile doch auch schon 10 Jährchen auf dem Buckel. Bernadette ist das Berner Quartett Oliver Zwahlen (git), Dominik Roth (dr), Jerôme Seiler (bass) und Mike Baader (keys/vox).
Während die erste EP «Toulouse» 2020 noch eher eine Zangengeburt war, ging es von da an rasch mit der Produktion von neuen eigenen Songs. Anstatt einer eigentlich angedachten weiteren EP mit einer Handvoll Songs, schaute am Ende eines intensiven Schaffensprozesses gleich ein komplettes Album mit 10 Tracks heraus. Nicht zuletzt auch, weil der Zytglogge-Verlag, der Bernadette für den Release unter seine Fittiche nahm, sich ein solches Album wünschte. Und wenn heute noch ein Verlag ein komplettes Album rausgeben will, dann sagt doch gewiss keine Band nein…
Mit «Rendezvous» präsentiert das Quartett nun ein Werk, das in erster Linie tief in der Tradition des Berner Mundartrock verwurzelt ist. Dem Rock sind die Musiker verpflichtet, ihre Liebe zu Experimenten sind jene Momente auf dem Album, die zu veritablen Kürläufen werden. Wie zum Beispiel in der Tango-Nummer «Eis, Zwöi, Drü, Vier». Ein Track, der auch exemplarisch für die textlichen Finessen steht, die in allen 10 Songs zu finden sind. Dabei sind nicht nur überraschende Plot-Twists gemeint wie eben in «Eis, Zwöi, Drü, Vier», sondern auch sprachliche Spielereien wie in «Uf Vater», «Hundert Esle» oder dem Titeltrack «Rendezvous». Wobei auch dieser einen genaueren Blick wert ist – und zwar gegen Ende des Clips, der derzeit auf Youtube kursiert. Von wegen Plot-Twist.